Aktivitäten der LWT verringern Defizit - Sitzung des Beirats

Lingener Tagespost - Lokales vom 03.06.2017

Die Aktivitäten der „Lingen Wirtschaft und Tourismus GmbH“ (LWT) im Jahr 2016 haben in der Bilanz zu einer Ergebnisverbesserung beim Verlustausgleich geführt. Der Jahresfehlbetrag betrug 438.591 Euro. 2015 hatte dieser noch bei 523.800 Euro gelegen.

Von Thomas Pertz

Lingen. Diese Zahlen nannte Marko Schnitker in der Sitzung des Beirates LWT. Schnitker hatte die Geschäftsführung im Februar letzten Jahres gemeinsam mit Philipp Schubert bis zur Rückkehr der in Elternzeit befindlichen Geschäftsführerin Gesche Hagemeier übernommen.

Der durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WRG Audit GmbH aus Gütersloh geprüfte Jahresabschluss 2016 beim LWT schließt mit einer Bilanzsumme von 1,06 Millionen Euro ab. Der Defizitausgleich erfolgt durch die Stadt Lingen. Die erforderliche Summe von 438 591 Euro liegt um 85 254 Euro niedriger als im Jahr 2015. Im vergangenen Jahr gab es 43 verschiedene Veranstaltungen und insgesamt 135 Veranstaltungstage, die als Kooperations- oder eigene Veranstaltungen von LWT durchgeführt wurden.

Schnitker und Schubert nannten mehrere Gründe für diese positive Entwicklung. Neue Veranstaltungsangebote wie das „Multikulinair Foodfestival“, eine Art kulinarische Weltreise auf dem Marktplatz im letzten Jahr, seien sehr gut angenommen worden. Beim Fest „Park in Kinderhand“ zur Eröffnung des Emsauenparkes sei es dank intensiver Sponsorenakquise, so Schubert, gelungen, ein breites Angebot kostenneutral anbieten zu können. Viel „Manpower“ hatten dort auch die Kivelinge geleistet. Weiterhin gut entwickelt hat sich der Umsatz bei den Einkaufsgutscheinen. Hier verzeichnet LWT einen Zuwachs von 8,9 Prozent bei einer Summe von 567.100 Euro. „Das ist Kaufkraft, die in Lingen gebunden wird“, betonte Schnitker.

Riße: Äußerst zufrieden

Auch das Defizit, das LWT für den Weihnachtsmarkt, die Eislaufbahn und die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung eingeplant hatte, ist deutlich geringer ausgefallen. So wurde mit 119.000 Euro gerechnet, 54.583 Euro insgesamt sind es. Zur Verringerung des Defizites hätten auch die insgesamt 33 Weihnachtsmarkttage im vergangenen Jahr beigetragen, sagte Schubert. 2017 seien es wegen der kürzeren Adventszeit nur 25, die auch geringere Einnahmen bei den Standgebühren nach sich ziehen würden.

Marc Riße zeigte sich „äußerst zufrieden“ mit den Erläuterungen seitens der LWT-Geschäftsführung. Beim Weihnachtsmarkt sei eine Steigerung der Attraktivität zu erkennen. „LWT wird stetig besser“, sagte Riße auch in seiner Erwiderung zum Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, ein neues Konzept für den Bereich „Tourismus in Lingen“ zu erstellen. Dabei sollte, so hieß es im Antrag, auch über Strukturveränderungen bei der LWT nachgedacht werden.

Im Einvernehmen mit Grünen-Ratsherr Thomas Kühle ließ Ausschussvorsitzender Werner Hartke (CDU) über den Antrag nicht mehr abstimmen, da auch die anderen Ausschussmitglieder zu einer anderen Bewertung gekommen waren. „Die LWT kann sich nicht selbst tragen, aber ihre Existenzberechtigung ist absolut gegeben“, fasste Dirk Meyer für die FDP zusammen.

„Wir sind auf einem guten Wege und passen uns ständig neu an“, bewertete Oberbürgermeister Dieter Krone die Arbeit von LWT. Das Streetfoodfestival in Lingen von 2016 werde nun in anderen Städten kopiert. Auch die Idee „Zu Gast zu Hause“ und das Angebot an Lingener, zu verbilligten Preisen eine Nacht in einem Hotel der Stadt zu verbringen, sei letztes Jahr gut angenommen worden. Die LWT habe sich aus einer schweren finanziellen Lage heraus seit dem Jahr 2010 personell, planerisch und konzeptionell neu aufgestellt.