Architektenwettbewerb für Bahnhof

Lingener Tagespost - Lokales
Die Stadt Lingen wird zur Umgestaltung des Lingener Bahnhofes und der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes einen Architektenwettbewerb durchführen.
Von Thomas Pertz
Lingen. Dazu gab es einen einstimmigen Beschluss in einer gemeinsamen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses und des Ausschusses für Zentrale Gebäudewirtschaft (ZGW).
Die ZGW als Eigenbetrieb der Stadt ist die Besitzerin des Gebäudes, das die Stadt im vergangenen Jahr von der Bahn gekauft hatte. Auch wenn die Details noch ausgearbeitet werden müssen, steht die Zielrichtung fest: Das Bahnhofsgebäude soll in seiner Gelenkfunktion zur Innenstadt gestärkt werden und neben seinen Kernaufgaben im Reise- und Tourismusbereich auch eine Gas-tronomie aufweisen.
Stadtbaurat Lothar Schreinemacher schlug vor, den Architektenwettbewerb formal nun einzuleiten. Die inhaltliche Beratung solle in der nächsten Sitzung im August nach der Sommerpause erfolgen. Dabei gehe es unter anderem darum, ein Konzept zu erarbeiten, bauliche Missstände an dem denkmalgeschützten Gebäude zu korrigieren, eine Barrierefreiheit zu gewährleisten und eine hohe Aufenthaltsqualität in diesem stadtbildprägenden Gebäude zu gewährleisten.
Nach der Bekanntmachung des Wettbewerbs sieht der Zeitplan vor, dass sich Architekten bis Ende Juli bewerben können. Bis zum 20. Oktober ist Zeit für die Abgabe der Entwürfe. Die Abstimmung im Preisgericht soll am 22. November erfolgen.
Kritik von den BN
„Wir begrüßen diesen Weg und den Architektenwettbewerb, mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben“, meinte Uwe Hilling. Ähnlich äußerten sich auch Stefan Wittler für die SPD-Fraktion und Thomas Kühle für Bündnis 90/Die Grünen. Die Bürgernahen sprachen ebenfalls von einem „guten Weg“, mahnten aber, dass innerhalb der Verwaltung das Tempo solcher Entscheidungen erhöht werden sollte. Fraktionsvorsitzender Robert Koop erinnerte daran, dass schon vor zwei Jahren klar gewesen sei, dass die Stadt Eigentümer werde: „Vor zehn Monaten hat sie es gekauft; da darf es nicht bis jetzt dauern zu sagen, dass wir einen Wettbewerb machen wollen.“
Die BN machten eine Reihe von Vorschlägen zum Gebäude und zur zukünftigen Nutzung: Sie reichten von einer energetisch sparsamen Gebäudenutzung über eine räumliche Einbindung des LWT, offenes W-Lan, USB-Ladestation, Geldautomaten und Gastronomie bis hin zur Regelung des Fußgänger- und Radverkehrs.
Den Vorwurf des „Schneckentempos“ in der Verwaltung wies Baudezernent Schreinemacher zurück. „Wir haben viel auf der Agenda, keiner kann sich über Arbeitsmangel beklagen“, sagte Schreinemacher auch unter Hinweis auf den gerade beendeten Architektenwettbewerb zur Erweiterung des Emslandmuseums. Die Gespräche mit den Fördergeldgebern seien ebenfalls zeitaufwendig.
„An dieser Stelle muss Qualität vor Geschwindigkeit stehen“, riet FDP-Fraktionsvorsitzender Jens Beeck. Beim Bahnhofsgebäude handele es sich um ein städtebauliches Juwel, das nicht immer gut behandelt worden sei. Wichtig sei künftig vor allem eine gut ausgestattete Gastronomie mit langen Öffnungszeiten, um den Bereich zu beleben.