Austausch zwischen Politik und Wirtschaft

Lingen. Unnötige Bürokratie, Arbeitszeitgesetz, Entscheidungen der Politik und deren Auswirkungen auf den Mittelstand. Viele Themen hatten der Geschäftsführer Hendrik Kampmann der Kampmann GmbH und der Bundestagsabgeordnete Jens Beeck (FDP) aus Lingen im Rahmen eines Austausches mit anschließender Betriebsbesichtigung zu besprechen. Kampmann ist ein international aktives Familienunternehmen und nimmt in diversen Marktsegmenten eine führende Position ein.

Wer im EU-Ausland arbeitet, benötigt eine A1-Bescheinigung. Dabei ist es egal, wie lange der Mitarbeiter dort tätig ist. Mit verbunden ist ein Lohngleichheitsansatz der bei der konkreten Umsetzung die Unternehmen vor massive Probleme stellt. Nicht nur die Mehrarbeit für die Personalabteilung steht hier im Vordergrund, sondern auch beim Sozialversicherungsschutz kommt es zu Verunsicherung. Jens Beeck stimmte zu und erklärte: „Statt immer neue Anforderungen für vorübergehende Arbeitseinsätze im EU-Ausland zu formulieren, sollten vielmehr die Voraussetzungen für die Entsendung harmonisiert werden. So gelten derzeit in den Mitgliedsstatten teils stark unterschiedliche Meldepflichten“. Seine Partei fordere deshalb den vollständigen Verzicht der A1-Bescheinigung bei Kurzentsendungen von bis zu 14 Tagen. Doch nicht nur dieses Thema kam zur Sprache. Hendrik Kampmann betonte, dass viele Entscheidungen der Politik gerade kleine und mittelständige Unternehmen vor großen Herausforderungen stellen.

Im Anschluss des Gesprächs wurde das Betriebsgelände in Lingen besichtigt. Kampmann ist in der TGA-Branche (Technische Gebäudeausrüstung) aktiv und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter. Als teilhabepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion hatte sich Beeck insbesondere für die Außenarbeitsplätze des Christophorus-Werks interessiert. Seit über 10 Jahren arbeiten Menschen mit Behinderung in den Werkhallen des Klimatechnik-Spezialisten. Jens Beeck bedankte sich bei Hendrik Kampmann für dessen soziales Engagement.