Bei Wettkämpfen - Sportausschuss Lingen diskutiert Zuschüsse für Nutzung des Linus

Lingener Tagespost - Lokales vom 12.06.2018
Von Wilfried Roggendorf

Lingen. Auf Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lingen hat sich der Sportausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit den Nutzungsgebühren für die Linus Wasserwelten beschäftigt.

Ausgelöst hatte den Antrag eine Berichterstattung unserer Redaktion. Darin hatten sich der Schwimmverein Blau-Weiß Lingen und die DLRG darüber beklagt, dass die Gebühren für die Ausrichtung von Wettkämpfen, beispielsweise Bezirksmeisterschaften, von den Vereinen nicht getragen werden könnten.

25 Trainingseinheiten pro Woche

Stadtkämmerin Monika Schwegmann trug vor, das elf Vereine insgesamt 25 Trainingseinheiten pro Woche im Linus absolvieren würden. Dabei würden zwischen einer und aller sechs Bahnen des Sportbeckens genutzt. Die DLRG Lingen nutze zusätzlich das Lehrschwimmbecken. 2017 seien hierfür Kosten von 72.468,75 Euro angefallen. Davon habe die Stadt Lingen mit 52.427,50 Euro 72,35 Prozent als Zuschuss getragen. Der Eigenanteil der Vereine habe bei 20.040,75 Euro gelegen.

Keine Zuschüsse für Wettkämpfe

Im Detail erklärte Schwegmann, dass die Kosten für die Nutzung des Sportbeckens pro Bahn und Stunde bei 18,50 Euro lägen. Die Stadt zahle einen Zuschuss von 13,50 Euro, so dass die Vereine hierfür, seit 2003 unverändert, einen Anteil von 5 Euro zu tragen hätten. Für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens betrage der Kostensatz 30,50 Euro. Hierfür gebe es einen Zuschuss von 20 Euro. Diese Zuschüsse würden jedoch nur für Trainingsstunden, nicht jedoch bei der Ausrichtung von Wettkämpfen, gezahlt, stellte Schwegmann auf Nachfrage unserer Redaktion klar.

Zehn Jahre lang keine Anträge gestellt

Für die Durchführung von Wettkämpfen verwies die Kämmerin auf die Sportförderrichtlinien der Stadt Lingen. Demnach könnten überregionale Sportveranstaltungen von Bezirksmeisterschaften an aufwärts mit einem Drittel der förderungsfähigen Gesamtkosten, maximal jedoch 510 Euro, bezuschusst werden. „In den letzten zehn Jahren wurden keine Zuschussanträge vom Schwimmsportverein gestellt“, betonte Schwegmann. Die Förderung der Vereine erfolge in einem ausreichenden Umfang.
Plaggenborg: Sportförderrichtlinien überdenken

Manfred Schonhoff (CDU) wies mit Blick auf die Nutzung von Umkleiden und Duschen darauf hin, dass die Vereine im Linus frei von Vor- und Nachbereitungsleistungen, wie beispielsweise der Reinigung, seien. Sein Fraktionskollege Hermann Gebbeken erklärte: „Wir sind mit rund 70 Prozent Zuschuss zu den laufenden Kosten gut aufgestellt.“ Ralf Plaggenborg (SPD) wies darauf hin, dass die Vereine bei Wettkämpfen im Linus keine Einnahmen aus Gastronomie erzielen könnten, da diese in den Wasserwelten vergeben sei. Auch wenn die Förderung insgesamt kein Problem sei, sollten die Sportförderrichtlinien in Bezug auf die Ausrichtung von Wettkämpfen überdacht werden.

Vertreter der Vereine einladen

Als „ärgerlich“ bezeichnete es der Sozialdemokrat, dass der Protest der Vereine in der Zeitung erscheine, ohne das die Zusammenhänge klar seien. Eine Ansicht, die Dirk Meyer (FDP) teilte: „Ich verstehe nicht, dass sich in der Lingener Tagespost beschwert wird, aber zehn Jahre lang niemand auf die Stadt zugegangen ist.“ Ausschussvorsitzender Uwe Diedrichs (CDU) entgegnete dem Liberalen, dass es im Sommer 2017 ein Gespräch der Vereine mit dem ersten Stadtrat Stefan Altmeppen gegeben habe. Robert Koop (Bürgernahe) erklärte, er fände es gut, wenn Vertreter des Schwimmvereins Blau-Weiß und der DLRG im Sportausschuss ihre Position darlegen könnten.