Kemmer und Diekamp nicht mehr im Rat

Lingener Tagespost - Lokales
43 Mitglieder hat der Lingener Stadtrat. Nach der Kommunalwahl werden im Ratssitzungssaal 13 neue Ratsherren und -damen Platz nehmen.
Von Wilfried Roggendorf
Lingen. Sieben Ratsmitglieder (5 CDU, 1 BN, 1 SPD) sind nicht mehr zur Wahl angetreten. Sechs weitere (2 CDU, 2 BN, 1 Liberale, 1 Grüne) haben den Sprung in den neuen Stadtrat nicht geschafft. Die größten Überraschungen dabei sind sicherlich Birgit Kemmer (Grüne) und Reinhold Diekamp (CDU). Der Christdemokrat gehörte dem Rat von 1991 bis 2001 sowie von 2006 bis 2016 und somit insgesamt 20 Jahre an. Kemmer gestaltete seit 1999 im Lingener Stadtrat 17 Jahre lang die Lokalpolitik mit. Im emsländischen Kreistag ist sie weiter vertreten.
Dienstältestes Mitglied des Rates ist der Bürgernahe Robert Koop. Am 1. November 2016 wird er dem Gremium 40 Jahre lang angehören. Bis 2006 vertrat er dort die Farben der SPD. Nach fünf parteilosen Jahren zog er dann 2011 für die BN in den Rat ein.
Dem neuen Lingener Stadtrat werden acht und damit zwei Frauen weniger als bisher angehören. Jeweils vier Frauen gehören der CDU- (-1) und der SDP-Fraktion (+2) an. Die Fraktion der BN stellt zwei Frauen (+1). Die FDP und die Grünen, die bislang jeweils mit einer Frau im Rat vertreten waren, haben jetzt nur noch Ratsherren zu bieten.
Als Alterspräsident darf der dann 70-jährige Erste Bürgermeister der Stadt Lingen, Heinz Tellmann (CDU), die konstituierende Sitzung des neuen Rates am 3. November 2016 eröffnen. Dabei wird er dann mit seinem Fraktionskollegen Fabian Rode (26) das nach wie vor jüngste Mitglied des Stadtrates begrüßen. Die jüngsten neuen Ratsmitglieder sind der 29-jährige Christian Fühner (CDU) und die 31-jährige Natalie Baisakow (SPD).
Listenplatz wichtig
Die Sozialdemokratin ist ein Beispiel dafür, wie wichtig ein guter Listenplatz im jeweiligen Wahlbezirk bei der Wahl war. Auf Platz zwei der Liste reichten Baisakow 110 Stimmen für ihre Person, um in den Rat einzuziehen. Das ist die niedrigste Stimmzahl aller Ratsmitglieder. Der Bürgernahen Margitta Hüsken (Platz 1) reichten 176 Stimmen und Dirk Meyer (FDP, Platz 2) 174 Stimmen, um ein Mandat zu erringen. Der neuen CDU-Ratsdame Stefanie Heider reichten, auf Listenplatz 3 gesetzt, 199 Stimmen für den Einzug in den Rat. 202 Stimmen genügten dem Grünen Thomas Kühle (Platz 1) hierfür. Zum Vergleich: CDU-Mann Ulrich Hausdorf stand nur auf Listenplatz 7. Ihm reichten 605 Stimmen nicht, um einen Sitz im Rat zu erringen. Das ist die höchste Zahl an Stimmen, die ein Kandidat erhielt, der es trotzdem nicht geschafft hat.
Doch gute Listenplätze alleine sind keine Garantie für den Einzug in den Rat, wenn die Partei im jeweiligen Wahlbezirk insgesamt schwächelt. Beispiele hierfür sind neben Birgit Kemmer (285 Stimmen) der Bürgernahe Bernd Koop (183 Stimmen) und FDP-Kandidat Theo Alscher (149 Stimmen). Alle standen auf Platz 1 der jeweiligen Liste.