Wohngebiet entsteht direkt an der B213

Lingener Tagespost - Lokales vom 27.04.2017
Von Thomas Pertz
Auch Dienstleistungen und Gewerbe in Brögbern – SPD-Antrag in Ausschuss verwiesen
Der Rat der Stadt Lingen hat mit großer Mehrheit Planungen zur Bebauung eines knapp zehn Hektar großen Areals zwischen der B213 und der Dollhoffstraße in Brögbern abgesegnet.
Lingen. Auf dem Gelände werden über 70 Grundstücke für Wohnen, gewerbliche Nutzungen und Dienstleistungen ausgewiesen. Außerdem soll ein „Dorfplatz“ entstehen. Gegen die Pläne stimmten Bündnis 90/Die Grünen. Zur Begründung verwies Michael Fuest darauf, dass die Grünen eine weitere Versiegelung von Flächen in den Außenbereichen der Stadt grundsätzlich ablehnen würden. „Wir halten dies für den falschen Weg“, betonte der Ratsherr der Grünen.
Die CDU teile diese Einschätzung nicht, entgegnete Fraktionsvorsitzender Uwe Hilling. Jeder Ortsteil solle die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln. Wie groß der Bedarf an Wohnbaugrundstücken sei, zeige die enorme Nachfrage. Damit werde auch die Lebensfähigkeit der Ortsteile erhalten.
Ähnlich äußerte sich Hermann-Otto Wiegmann für die SPD. Er erinnerte außerdem an die mit den Planungen verbundene Verbesserung der Nahversorgung, die den Bürgern in Brögbern zugute kommen könne. Die BN stimmten ebenfalls zu, „wenn auch mit etwas Bauchgrimmen“, wie Fraktionsvorsitzender Robert Koop sagte. Als einen Grund nannte er die Erschließung des Areals von der B213 aus.
Das Landestraßenbauamt und die Polizei hatten in Stellungnahmen darauf verwiesen, dass die geplante Anbindung über die B213 kritisch zu betrachten sei, da sie sehr nah an der Kreuzung liegen würde. Die Verwaltung berücksichtigte die Eingaben, indem die Lage der Zufahrt um 60 Meter nach Norden verschoben wurde.
Bezahlbarer Wohnraum
Zur weiteren Beratung in den Wirtschafts- und Grundstücksausschuss verwiesen wurde ein Antrag der Sozialdemokraten auf Bereitstellung von Grundstücken für bezahlbaren Wohnraum in neu ausgewiesenen Baugebieten. Die SPD schlägt vor, in jedem neuen Baugebiet mit mehr als zehn Grundstücken mindestens 20 Prozent der Grundstücke für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Neben dem Programm „Jung kauft Alt“, das die Stadt mit 75000 Euro in 2017 fördern wolle, und der Gründung einer Wohnungsbaugenossenschaft wäre das die dritte Wohnbauförderungssäule.
Die Details seien von der Verwaltung zu erarbeiten, antwortete SPD-Ratsherr Andreas Kröger auf die Kritik des FDP-Fraktionsvorsitzenden Jens Beeck, im Antrag werde nicht deutlich, was die SPD genau wolle.